METHODENVIELFALT

Damit unsere Schüler die Möglichkeit haben, sich auf interessanten, ansprechenden und vor allem auf motivierenden Wegen einem Lerngegenstand anzunähern, sind wir bemüht immer wieder neue, aber dennoch praktische Methoden zu finden, die den Schülern diese Möglichkeit bieten. Unser Material soll anregen, soll neugierig machen und vor allem Lust am Lernen und Entdecken wecken.

Aus der Kognitionspsychologie wissen wir, dass beim Lernen neue Wissensinhalte die bereits vorhandene Wissensstrukturen aktivieren, an diesen anknüpfen und sie erweitern. Damit diese Anknüpfungen möglichst erfolgreich verlaufen, müssen wir unserem Gehirn unterschiedliche Möglichkeiten bieten, die den Lernprozess ermöglichen. Das bedeutet: Die Schüler benötigen Material, mit welchem sie sich intensiv auseinandersetzen können und Schritt für Schritt eine Verknüpfung mit dem Vorwissen aufbauen können. Unterschiedliche Methoden bieten dabei die Möglichkeit, dass das Gehirn auf ganz unterschiedliche Handlungsweisen neue Inhalte integrieren und damit lernen kann.

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht unseren Schülern diese verschiedene Handlungsweisen zu bieten, welche vor allem auch im Hinblick auf unsere zunehmend heterogene Schülerschaft von großer Notwendigkeit sind.

Hier beschreiben wir kurz, wie unsere Methoden aufgebaut sind:

HILFEFÄCHER

Der Hilfefächer wurde von uns zur übersichtlichen Darstellung und zur zusammenfassenden Erklärung eines Unterrichtsgegenstandes kreiert.
Beispielsweise stellt der Hilfefächer zur Gegenstandsbeschreibung auf sieben Fächerabschnitten alle wichtigen Bestandteile der Gegenstandsbeschreibung dar. Die Schüler können so mit nur einem Blick erkennen, was ihre Gegenstandsbeschreibung enthalten muss und wozu diese Merkmale wichtig sind.

Da die Realschule mit dem neuen Bildungsplan aufgefordert ist, verstärkt differenziert zu arbeiten,  kann ein solcher Fächer beispielsweise auch in Klassenarbeiten genutzt werden. Schüler, die dem G-Niveau zuzuordnen sind, erhalten so die Möglichkeit auf ihrem Niveau entsprechend zu arbeiten und dürfen jederzeit einen solchen Fächer zur Hilfe nehmen.

Und auch in Übungsphasen haben wir die Erfahrung gemacht, dass der Fächer häufig ablenkende Zwischenfragen von Mitschülern unterbinden kann und zum konzentrierteren Arbeiten aller Schüler beiträgt. Wer etwas nicht mehr weiß, kann sich zunächst auf dem übersichtlichen Fächer Hilfe holen.

Der Fächer selbst behält demnach keine Übungen für die Schüler bereit, sondern bietet stattdessen eine prägnante und übersichtliche Darstellung von wichtigen Merkmalen.

KARTEI

Eine Kartei ist bekannt dafür, dass sie eine meist chronologisch geordnete Sammlung von Inhalten darstellt, welche mit geringem Aufwand gefunden und bearbeitet werden können.

Unsere Karteien stellen ebenfalls eine solche Sammlung dar, welche sich mit einem spezifischen Unterrichtsgegenstand beschäftigt und meist ein vielfältiges Angebot bereithält, damit dieser Gegenstand geübt und vertieft werden kann. Dabei achten wir darauf, dass die Karteien auch immer eine Lösung besitzen, so dass jeder Schüler in seinem Tempo und möglichst eigenständig seinen Lern- und Kontrollprozess steuern kann. Einige Karteien sind zudem so aufgebaut, dass ein Schüler pro Übungseinheit innerhalb der Kartei zwischen zwei unterschiedlichen Karteikarten (schwierig und leicht) wählen kann.

Mit diesem Angebot können auch schwächere Schüler die Kartei nutzen, während die stärkeren Schüler auf ihrem Leistungsniveau an Übungen knobeln dürfen.

KLAPPKARTE

Mit der Klappkarte haben wir uns für eine neues und vor allem für ein etwas größeres Format (Din A4) entschieden.
Die Klappkarte ähnelt in ihrem Aufbau der Kartei, da auch hier an einem Unterrichtsgegenstand intensiv gearbeitet werden kann und dies möglichst so, dass die Übersicht über diesen Gegenstand erhalten bleibt.
Anders als bei der Kartei haben die Schüler hier jedoch im „Deckel“ der jeweiligen Karteikarte eine mitwachsende Mindmap, welche am Ende der Übung einen vollständigen Überblick über das Erlernte bereithält.

Während also die Kartei ein vielfältiges Übungsangebot bereithält, wird hier Schritt für Schritt Wissen aufgebaut und geübt. Zudem geben die Themen der einzelnen Klappen eine kurze Übersicht über die Lerninhalte, sodass mit nur einem Blick ganz gezielt ein Lerninhalt wiederholt oder nachgeschlagen werden kann.

Stationenarbeit

Manche Unterrichtsinhalte lassen sich gut anhand einer Stationenarbeit einführen, üben oder auch verfestigen.
Bei einer solchen Methode gibt es fest ausgewiesene Orte im Klassenzimmer, die den Lernraum darstellen und an welchen die Arbeitsaufträge ausliegen.
Jede Lernstation besitzt dabei einen thematischen Schwerpunkt, wobei auch hier nicht nur thematische Unterschiede, sondern häufig auch didaktische Unterschiede vorhanden sein können. Den unterschiedlichen Lerntypen kann man damit ein Stück entgegenkommen. So kann beispielsweise einmal ein anschauliches Rätsel, bei welchem ein sinnvolles Ergebniswort die richtige Lösung anzeigt, vorhanden sein und bei einer anderen Stationen muss ein Text intensiv gelesen werden und eine individuelle Mind Map erstellt werden.

Das Schöne an den Stationenarbeiten ist, dass sie zur Vertiefung aber auch zur Erarbeitung eines bestimmten Lerninhalts dienlich sein können. Zudem besitzt hier die Lehrperson die Möglichkeit Pflichtelemente einzubauen oder auch Wahlstationen zu kreieren, welche dann von den schnelleren Schülern besucht werden dürfen.

Zudem kann auch die Sozialform gewählt werden. Je nach Klasse und Sozialverhalten können die Stationen in Kleingruppen, zu zweit oder aber auch in Einzelarbeit durchlaufen werden.

Diktat des Monats

Als Deutschlehrer ist man immer wieder etwas gefrustet, vor allem dann, wenn nach einer intensiven Rechtschreibeinheit die gelernten Regeln scheinbar wieder vergessen wurden und die Schüler schreiben, als hätten sie noch nichts von der Deutschen Rechtschreibung gehört.

Aus diesem Grund haben wir neben regelmäßigen Wörtertests zum Grundwortschatz auch das Diktat des Monats eingeführt.

Anschaulich werden diese im Klassenzimmer aufgehängt, und werden dann im Sinne eines Laufdiktats trainiert.
Für die Schreibexperten oder auch für die höheren Klassen werden hier zusätzliche Hürden eingebaut.
So ist ein Diktat beispielsweise ohne Leertaste und damit auch gänzlich in kleinen Buchstaben verfasst, die Kommata fehlen oder aber Vokale wurden ausgelassen.
Die Schüler lassen sich auf diese Experimente gerne ein, da auch die Inhalte der Texte passend zur Jahreszeit oder auch zu einem aktuellen Thema verfasst sind.

Besonders gerne arbeiten unsere Schüler dann mit kleinen witzigen Karteikarten, die wir ihnen dabei zur Verfügung stellen. Ist beispielweise in dem Fußballdiktat ein Wort falsch geschrieben oder bemerkt der Schüler, dass ihm eines der Worte tatsächlich sehr schwergefallen ist, dann darf er dieses und unter Umstände noch weitere Wörter aus dem Diktat auf einer Fußballkarteikarte notieren, welche in diesem Monat seine persönlichen Lernwörter repräsentiert.

Wird diese im Mäppchen angebracht, kann der Schüler die Wörter nach einem Monat bestimmt gut und vor allem richtig schreiben.

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